Herbstsession 2016: Jungen Parlamentariern ist besonders wichtig, dass kein Kind der Welt diskriminiert wird

Das Schwyzer Kinderparlament traf sich am Mittwoch, 16. November 2016 zur ersten Session der neuen Legislatur. Nach einer thematischen Einführung durch die ehemalige Skirennfahrerin Dominique Gisin und einer ausführlichen Debatte bestimmten die über 50 Kinderparlamentarierinnen und Kinderparlamentarier das für sie wichtigste Kinderrecht: Alle Kinder sind gleich.

Der Kantonsratssaal im Rathaus in Schwyz füllte sich am Mittwochnachmittag, 16. November 2016 mit Kindern aus dem ganzen Kanton Schwyz. Sie wurden in der Schule auserkoren, ihre Gemeinde im laufenden Schuljahr im Schwyzer Kinderparlament zu vertreten. So trafen sich die Kinderparlamentarierinnen und Kinderparlamentarier zur ersten Session der neuen Legislatur. Geleitet wurde die Sitzung von der fünfköpfigen Ratsleitung, bestehend aus fünf Schülerinnen, die im vergangenen Jahr als Parlamentarierinnen im Schwyzer Kinderparlament sassen.

Auf der Traktandenliste stand die Debatte über die UN-Kinderrechtskonvention. Die ehemalige Skirennfahrerin und Olympiasiegerin Dominique Gisin führte die Kinder als Gastreferentin in das Thema ein. Sie erzählte von ihren Anfängen als Sportlerin und erwähnte in diesem Zusammenhang das Kinderrecht auf Freizeit und spielerische Aktivitäten. «Es war wichtig für mich, meine Freizeit nach meinen Wünschen gestalten zu können und dabei die Unterstützung meiner Eltern zu haben», sagte Gisin. Und sie berichtete von ihrer Reise nach Bolivien als Botschafterin des Schweizerischen Roten Kreuzes. «Hier habe ich eindrücklich erlebt, dass das Recht auf medizinische Versorgung nicht für jedes Kind auf dieser Welt selbstverständlich ist.»

Danach waren die Kinder an der Reihe. Zuerst in Kleingruppen, danach im Plenum diskutierten sie angeregt und engagiert über die verschiedenen Kinderrechte. Jedes Kind hatte die Gelegenheit, sich für das aus seiner Sicht wichtigste Kinderrecht stark zu machen. Mit beherzten Voten und teilweise überraschenden Argumenten versuchten die Schülerinnen und Schüler ihre Parlamentskollegen von ihrer Meinung zu überzeugen.

Schliesslich schritt das Parlament zur Abstimmung. Mit 29 Stimmen wählten die Kinder den Artikel 2 der UN-Kinderrechtskonvention zum wichtigsten Kinderrecht. Dieser besagt, dass alle Kinder gleich sind: Der Staat hat jedem Kind alle Rechte ausnahmslos zu gewähren, und es ist seine Pflicht, die Kinder gegen alle Formen der Diskriminierung zu schützen. In der Frühlingssession des Schwyzer Kinderparlaments werden sich die Kinder dann vertieft mit diesem Recht auseinandersetzen.

Die Frühlingssession des Schwyzer Kinderparlaments findet am Mittwoch, 26. April 2017 von 14:00 bis 17:00 Uhr im Rathaus in Schwyz statt. Die Sitzung ist öffentlich.

Veröffentlicht von

Yvonne Anliker

ist im Vorstand der IG Schwyzer Kinderparlament für die Pflege der Mitgliedschaften und des Netzwerks zuständig.